Die Transformation von Nofollow-Links: Nicht mehr nur „Kein Wert“-Signale
Im September 2019 kündigte Google eine bedeutende Änderung in der Behandlung von Nofollow-Attributen an – eine Veränderung, die sich bis heute auf SEO-Strategien auswirkt. 14 Jahre lang wurden Nofollow-Links für Rankingzwecke effektiv ignoriert. Jetzt werden sie als „Hinweise“ und nicht als Anweisungen behandelt, die je nach Kontext und Relevanz möglicherweise Wert weitergeben.
Eine kurze Geschichte: Von der Anweisung zum Hinweis
Das Nofollow-Attribut wurde 2005 als Zusammenarbeit zwischen Google, Yahoo und Microsoft eingeführt, um Kommentar-Spam zu bekämpfen. Ursprünglich wies das Hinzufügen von rel="nofollow"
Suchmaschinen an, dem Link nicht zu folgen oder keinen Rankingwert durch ihn weiterzugeben.
Laut Googles offizieller Ankündigung änderte sich dies am 10. September 2019 erheblich:
„Als Nofollow eingeführt wurde, zählte Google keinen so markierten Link als Signal für unsere Suchalgorithmen. Das hat sich nun geändert.“
Das Update legte fest, dass Google Nofollow jetzt als „Hinweis“ behandelt – das heißt, sie behalten sich das Recht vor, diese Links für Rankingzwecke zu berücksichtigen, wenn ihre Algorithmen feststellen, dass die Links angemessen und relevant sind.
Die Einführung neuer Linkattribute
Neben der Neudefinition von Nofollow führte Google zwei zusätzliche Linkattribute ein:
- rel=“sponsored“ – Zur Kennzeichnung von Links, die im Rahmen von Werbung, Sponsoring oder anderen vergüteten Vereinbarungen erstellt wurden
- rel=“ugc“ – Für Links innerhalb von nutzergenerierten Inhalten wie Kommentaren und Forenbeiträgen
Zusammen mit dem traditionellen Nofollow-Attribut bieten diese neuen Optionen Website-Besitzern genauere Möglichkeiten, verschiedene Arten von Links zu klassifizieren und gleichzeitig Google bessere Signale über die Linkstruktur des Webs zu liefern.
Warum Google diese Änderung vorgenommen hat
Googles Weiterentwicklung von Nofollow spiegelt die Reife ihrer Algorithmen und ihren Bedarf an umfassenderen Daten wider. Wie sie sagten:
„Links enthalten wertvolle Informationen, die uns helfen können, die Suche zu verbessern, z. B. wie die Wörter in Links Inhalte beschreiben, auf die sie verweisen. Die Betrachtung aller Links, auf die wir stoßen, kann uns auch helfen, unnatürliche Linkmuster besser zu verstehen.“
Indem Google Nofollows als Hinweise und nicht als absolute Vorgaben behandelt, kann Google:
- Umfassendere Daten über die Linkstruktur des Webs sammeln
- Manipulationsversuche und Spam besser erkennen
- Möglicherweise hochwertige Inhalte belohnen, selbst wenn sie mit Nofollow-Attributen verknüpft sind
- Nuanciertere Ranking-Entscheidungen basierend auf Kontext und Relevanz treffen
Praktische Auswirkungen für Website-Besitzer
1. Nofollow-Links können jetzt zu Rankings beitragen
Die vielleicht wichtigste Implikation ist, dass Nofollow-Links möglicherweise deine SEO-Bemühungen unterstützen können. Während Dofollow-Links weiterhin wertvoller sind, sollten Websites die potenziellen SEO-Vorteile des Erhaltens von Nofollow-Links von relevanten, maßgeblichen Quellen nicht außer Acht lassen.
Googles Danny Sullivan stellte in einem Twitter-Post nach der Ankündigung klar: „Nofollow wurde zu einem Hinweis für Rankingzwecke. Vorschläge, dass ‚Hinweis‘ ‚könnte dem Link folgen‘ bedeutet, sind ein Missverständnis. Bei der Änderung geht es darum, Nofollow als Ranking-Signalhinweis zu verwenden.“
2. Linkattribute sollten spezifischer verwendet werden
Website-Besitzer sollten jetzt für jede Situation das passende Linkattribut verwenden:
- rel=“sponsored“ – Für Affiliate-Links, bezahlte Platzierungen und gesponserte Inhalte
- rel=“ugc“ – Für Links in Kommentaren, Foren und anderen benutzergenerierten Bereichen
- rel=“nofollow“ – Für Fälle, in denen du verlinken möchtest, ohne eine Empfehlung zu implizieren
Auch wenn Google Seiten nicht dafür bestraft, nur Nofollow zu verwenden, hilft die Verwendung der spezifischeren Attribute Suchmaschinen dabei, deine Inhalte und Linkbeziehungen besser zu verstehen.
3. Änderungen beim Crawling und der Indexierung
Vor dem Update hat Google Nofollow-Links normalerweise nicht gecrawlt. Seit dem 1. März 2020 behandelt Google Nofollow auch als Hinweis für Crawling-Zwecke. Das bedeutet:
- Google kann jetzt Inhalte über Nofollow-Links entdecken und indexieren
- Websites können sich nicht mehr auf Nofollow verlassen, um die Seitenindexierung zu verhindern
- Die robots.txt-Datei oder Meta-Robots-Tags bleiben die richtigen Methoden, um Crawling und Indexierung zu steuern
4. Natürliche Linkprofile sind wichtiger denn je
Googles zunehmende Raffinesse bei der Analyse von Links macht es wichtiger denn je, ein natürliches Linkprofil zu pflegen. Eine gesunde Website hat typischerweise eine Mischung aus:
- Dofollow-Links von relevanten, maßgeblichen Seiten
- Nofollow-Links aus verschiedenen Quellen
- Verschiedene Linkattribute, die natürliche Webbeziehungen widerspiegeln
- Links von verschiedenen Domains, Seiten und Kontexten
Künstliche Muster bleiben für Google leicht zu erkennen, was möglicherweise zu Strafen führt.
Strategische Empfehlungen
1. Verpasse keine Nofollow-Link-Möglichkeiten
Hochwertige Nofollow-Links von maßgeblichen Websites wie großen Nachrichtenpublikationen, Wikipedia oder Branchenforen können weiterhin Wert bieten durch:
- Potenzielle Rankingsignale (jetzt, da Google sie als „Hinweise“ betrachtet)
- Direkten Referral-Traffic
- Markenpräsenz und -bekanntheit
- Natürliche Diversifizierung deines Linkprofils
2. Verwende Linkattribute richtig
Implementiere die entsprechenden Linkattribute basierend auf der Art der Links:
<!-- Für gesponserte Inhalte -->
<a href="https://example.com" rel="sponsored">Gesponserter Link</a>
<!-- Für benutzergenerierte Inhalte -->
<a href="https://example.com" rel="ugc">Link zu Benutzerkommentaren</a>
<!-- Für allgemeine nicht empfohlene Links -->
<a href="https://example.com" rel="nofollow">Nicht empfohlener Link</a>
3. Konzentriere dich auf Linkqualität statt Attributtyp
Die Qualität, Relevanz und der Kontext eines Links sind wichtiger als die Frage, ob es sich um Dofollow oder Nofollow handelt. Ein Nofollow-Link von einer hochrelevanten, maßgeblichen Quelle bietet wahrscheinlich mehr Wert als ein Dofollow-Link von einer irrelevanten oder minderwertigen Seite.
Berücksichtige diese Faktoren beim Aufbau oder der Bewertung von Links:
- Relevanz für deine Branche oder dein Thema
- Autorität der verlinkenden Domain
- Kontext rund um den Link
- Potenzial, qualifizierten Traffic zu generieren
- Natürlichkeit innerhalb deines gesamten Linkprofils
4. Überwache die Leistung von Nofollow-Links
Verfolge Referral-Traffic und Ranking-Schwankungen, nachdem du wichtige Nofollow-Links erworben hast. Diese Daten können dir helfen zu verstehen, wie diese Links die Leistung deiner Website beeinflussen könnten, und zukünftige Linkbuilding-Strategien beeinflussen.
Die Zukunft der Linkattribute
Google verfeinert weiterhin, wie es verschiedene Linksignale interpretiert. Wir können mehrere Trends beobachten, die sich seit dem Update 2019 herausgebildet haben:
- Erhöhte kontextbezogene Analyse – Google ist anspruchsvoller geworden bei der Analyse des Kontexts rund um Links, um deren Wert zu bestimmen.
- Stärkere Betonung der Nutzermetriken – Wie Nutzer mit Deiner Website interagieren, nachdem sie auf Links geklickt haben (sowohl Dofollow als auch Nofollow), beeinflusst, wie Google diese Links bewertet.
- Weitere Attributentwicklung – Der Suchgigant beobachtet weiterhin, wie die Web-Community die Attribute „sponsored“ und „UGC“ verwendet, was möglicherweise zu weiteren Verfeinerungen führt.
Fazit: Nofollow ist jetzt ein Vorschlag, kein Befehl
Die Umwandlung von Nofollow von einer Anweisung zu einem Hinweis stellt eine bedeutende Entwicklung dar, wie Google Links versteht und bewertet. Website-Betreiber und SEO-Profis sollten ihre Strategien entsprechend anpassen und erkennen, dass alle Links – unabhängig vom Attribut – potenziell zu Suchmaschinen-Rankings beitragen.
Wie Google in seiner Ankündigung erklärte: „Das Web hat sich weiterentwickelt, seit Nofollow im Jahr 2005 eingeführt wurde, und es ist natürlich, dass sich auch die Art und Weise, wie Webmaster Nofollow verwenden, weiterentwickelt.“
Indem Du Linkattribute angemessen verwendest, Dich auf Qualität und Relevanz anstatt auf den Attributtyp konzentrierst und ein vielfältiges, natürliches Linkprofil pflegst, kannst Du Googles weiterentwickelten Ansatz für Nofollow-Links effektiv nutzen und Deine gesamte SEO-Leistung stärken.